Strichmännchenblues
Strichmännchenblues
Strichmännchenblues - eine gesellschaftskritische Dystopie. Oder auch: Wie ein Virus dazu missbraucht wurde, die Demokratie abzuschaffen.
Als sie ihn zeichnete, da war er wie jedes andere, neugeborene Strichmännchen auch: naiv, fröhlich und voller Tatendrang. Und vor allem eines: wissbegierig, so wissbegierig. Er sprang von dem weißen Blatt Papier, auf das sie ihn gezeichnet hatte, und schenkte ihr sein strahlendstes Lächeln. Dann setzte er sich zu ihr auf die Schreibtischkante, ließ seine dünnen Beinchen baumeln und trank einen Schluck von ihrem Kaffee. "Ich liebe dieses Getränk!", rief er aus und leckte sich dabei über die Lippen. "Und nun erzähl mir von dieser Welt, die du vorhin erwähnt hast, und erklär mir bitte auch, was das ist, eine Pandemie!", forderte er sie auf. Sie tranken Kaffee miteinander, Tasse um Tasse, und sie erfüllte ihm seinen Wunsch. Doch je länger sie redete, desto trauriger wurde er. Bis er plötzlich erkannte, dass er sie nur retten konnte, wenn er sich selber ausradierte ...
Erschienen am 11.11.21

Strichmännchenpower
Erscheint voraussichtlich am 11.11.22